DANKE - ein Wort, das ich in den letzten 2 Wochen unzählige Male gesagt habe und auch in der nächsten Zeit wohl noch sagen werde.
Danke an die vielen freiwilligen Helfer, die dazu beigetragen haben, dass diese Woche wieder Tennis gespielt werden kann. Danke an die Wr. Städtische Versicherung sowie den Katastrophenfonds für die rasche und unbürokratische finanzielle Hilfe. Danke an die Spieler, die Spielguthaben und Spenden aufgeladen haben. Ich werde sämtliche Spenden demnächst in reguläres Spielguthaben umwandeln, denn die größte Freude habe ich über alle Spieler, die die Tennishalle Perschling nutzen und bespielen.
Aber wie wichtig ist Tennis in so einer Situation? Haben die Leute nicht andere Sorgen? Wieso helfen Freiwillige und Feuerwehren einer Tennishalle? Das, was dem einen Mensch sein überfluteter Keller, ist dem Wirt sein überflutetes Wirtshaus - was dem Bauer der überflutete Stall, ist dem Türenproduzenten seine überflutete Fabrik. Auch die Tennishalle ist neben einem Freizeitangebot, in dem sich Menschen bewegen, treffen und fit halten können auch ein Wirtschaftsbetrieb, in den ich vor einigen Jahren 1.5 Mio Euro und ganz viel Liebe investiert habe. Genauso geht es jedem Unternehmer, der den Mut hat etwas aufzubauen - in der Regel ist so etwas mit einem hohen Risiko, viel Zeit und finanziellem Aufwand verbunden, der nicht durch ein Jahrhunderthochwasser verpuffen soll. Neben der wirtschaftlichen Existenz von Unternehmern gibt es in Betrieben auch Arbeit- / Auftragnehmer oder Lieferanten, die von der pünktlichen Zahlung der Gehälter oder Rechnungen abhängig sind - schlussendlich geht es um Menschen, die davon abhängig sind, dass der Betrieb - welcher Art auch immer - weiterlaufen muss. Ich maße mir nicht an auf die Waagschale zu legen, welches überflutete Objekt nun wertvoller oder wichtiger ist. Aus persönlicher Sicht ist wohl für viele das eigene Eigentum das Wichtigste und Wertvollste. Aber vielleicht erreiche ich mit meiner Erläuterung zumindest ein wenig mehr Verständnis und Weitblick über den eigenen "Kellerrand" hinaus.
Ein Großteil der Menschen in meiner Heimat ist direkt oder in der Familie von dieser Katastrophe betroffen. Manche - so wie ich sowohl privat als auch beruflich. Man geht an seine Grenzen. Es ist eine physische und psychische Belastung, die man zuvor so nicht kannte. Nach knapp 2 Wochen bin ich noch immer beeindruckt von der Welle der Hilfsbereitschaft. Die Eltern, Verwandten, Bekannte und Freunde gehen an ihre Grenzen und selbst Unbekannte waren dabei, wie ich selbst in der Tennishalle erfahren durfte, als 2 kräftige Burschen da standen und einfach mit anpackten. Wenn Feuerwehren aus ganz Österreich anreisen um dabei zu helfen die Keller im Ort oder den Gewerbepark auszupumpen und im Zelt neben der Pumpe auf dem Heurigentisch übernachten, dann fehlen mir die Worte um den Respekt vor diesen Menschen und all den anderen Helfern in unserem schönen Perschlingtal - dem vorübergehenden Katastrophengebiet - auszudrücken. Es ist nun die Gelegenheit noch stärker und vereinter aus der Situation hervorzugehen.
DANKE
In der Tennishalle ist der Betrieb seit Montag angelaufen. Die Plätze entwickeln sich gut, die Sandkörnung wird mit jeder gespielten Stunde besser und die Feuchtigkeit verteilt sich immer gleichmäßiger. Die Vorhänge werden Mitte Oktober geliefert und wieder montiert. Ab Dienstag, 8.10. wird die Dämmschicht-Trocknung für 3-4 Wochen im gesamten Nebengebäude aktiviert. Deshalb habe ich je 2 Umkleide sowie 2 Sanitär-Container für Damen und Herren bestellt, die vorübergehend am Parkplatz stehen werden. Eine gemeinsame Anreise auf Grund der begrenzten Parkplätze ist sinnvoll. Nach Ende der Trocknungsphase werden die Duschen und Umkleiden wieder in das Nebengebäude übersiedelt und nach und nach die Einrichtung wiederhergestellt. Ich hoffe, dass wir dann bis Ende November die Sanierungsarbeiten abschließen können. Ich danke schon jetzt für das Verständnis für die leider notwendigen Einschränkungen. Der Spielbetrieb bleibt aber durchgehend aktiv.